Geschichte der Karlsruher Pferderennen

Schon um das Jahr 1800 stand in Knielingen die Pferdezucht und der Pferdesport in voller Blüte.

In den früheren Jahren wurden die Pferderennen von der Gemeinde Knielingen abgehalten. Einmal im Jahr, an einem Montag, wurde dieses Fest veranstaltet. Dieser Tag war früher für die bäuerliche Einwohnerschaft von Knielingen ein Feiertag. Außerdem wurden durchschnittlich 50 bis 80 Fohlen aufgetrieben, welche zum Verkauf standen.

Auch wurde eine Pferdeprämierung durchgeführt, der außer Exterieur und Zuchtergebnis die Bauernrennen zugrunde lagen. War bis zum Jahre 1924 die Gemeindeverwaltung allein Träger dieser ländlichen Rennen, so änderte sich das mit Gründung des Reit- und Rennvereins im Jahre 1924.

Aus einem Zeitungsbericht der Badischen Presse kann man ersehen, dass schon damals, 8. Juni 1929, gemischte Rennen veranstaltet wurden.

Preis von Knielingen, m Trabfahren - 2000 m - 8 Starter
Preis von Maxau, Flachrennen für Halbblutpferde - 1600 m - 6 Starter
Preis vom Rhein, Vollblutflachrennen -1600m - 6 Starter
Preis der Hardt, Flachrennen für Pferde von Mitgliedern der Reitvereine Hardt - 1600m - 8 Starter
Preis von Karlsruhe, Trabfahren mit Vorgabe Pferde aller Länder - 2400m -7 Starter
Preis von der Pfalz, Vollblut-Hürdenrennen - 3000 m - 8 Starter
Preis der Alb, Jagdrennen - 3000 m


Die damalige Rennbahn war 2200m lang, 1937 / 38 wurde durch den Bahndammbau und die dadurch bedingte Albverlegung diese auf 1200 m eingeschränkt. Das letzte Pferderennen vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fand im August 1939 statt.

1947 nahm der Verein seine reitsportliche Tätigkeit wider auf. Gründungsmitglied und Ehrenpräsident Friedrich Schneidmann (1901 – 1998) war die treibende Kraft, dass schon am 3. Oktober 1948 der erste Knielinger Renntag nach dem Zweiten Weltkrieg abgehalten werden konnte. Ca. 7000 Zuschauer kamen zu den Rennwiesen in der Burgau.

1950 wurde der Verband Südwestdeutscher Rennvereine gegründet, bei dem der Rennverein Gründungsmitglied ist. Bis zum Jahre 1959 fand jedes Jahr ein Renntag statt.

In den 60er Jahren schrumpfte durch den Bau der Südtangente die Rennbahn nochmals um ca. 450 m. Bis zum Jahre 1973 diente die Bahn nur noch zu Trainingszwecken. Nach 14-jhähriger Pause war Wilhelm Ruf die treibende Kraft, als er mit noch einigen Pferdeliebhabern 1972 den aktiven Pferdesport in Knielingen wieder zum Leben erweckte. Seit dieser Zeit werden wieder regelmäßig Renntage veranstaltet, die sich stetig weiterentwickelten und heute weit über die Region hinaus bekannt sind. Die ein bis zwei Renntage im Jahr bilden einen festen Bestandteil der Veranstaltungen in Karlsruhe.

1979 / 80 wurde die Bahn erstmals neu gestaltet und der Bau einer Tribünenanlage mit 800 Sitzplätzen durchgeführt.

1984 / 86 erfolgte der Bau der vereinseigenen Boxenanlage.

1992 / 93 erhielt die Rennbahn durch eine Albverlegung ihre jetzige Form und Gestaltung. Gleichzeitig wurde die Anlage weiter ausgebaut und der Elektronen-Toto hielt ebenso Einzug.

Für den Zuschauer guten und fairen Sport bietend, stellen sich die Renntage heutzutage dar.

Den Grundstein für den leistungssportlichen Teil der Traber legten 1928 Fritz Bierhalter und Ehrenpräsident Willhelm Ruf (17.9.1904 – 14.6.86), als sie erstmals Traberpferde aus Bayern nach Baden importierten. Am 23.6.1975 anlässlich eines Renntages wurde er mit der Bundesverdienstmedaille zum Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Möge es der Vereinsleitung auch weiterhin gelingen, in der Jugend die Liebe zum Pferd wach zu halten. Allen aber, die sich seither mit ganzer Kraft für das Wohl und das Gedeihen des Vereins und der Renntage eingesetzt haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.